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News // Rund ums Holz

Mit Dachausbauten mehr Wohnraum schaffen

 

Dachaufstockungen und Dachausbauten sollen angespannte Wohnungsmärkte entlasten helfen. Vor allem die Wohnungsbestände der 1950er- bis 1970er-Jahre böten demnach gute Voraussetzungen für den Ausbau, weil diese ohnehin einen großen Sanierungsbedarf aufwiesen und im Zuge der anstehenden Modernisierung Dachausbaumöglichkeiten geprüft werden könnten. Knapp 40 Prozent des Wohngebäudebestandes in der Bundesrepublik entfallen auf diese Gebäudegeneration.

 

Dass Dachausbauten durchaus einen Beitrag zur Entlastung angespannter Wohnungsmärkte leisten können, belegen Praxisbeispiele. Das mögliche Potenzial ist hoch, so ein wichtiges Ergebnis der Expertise, wird aber wegen hoher Herstellungskosten eher einen Beitrag zur Ausweitung des Wohnungsangebots im mittleren als im unteren Preissegment leisten können. Positive Effekte für den Wohnungsmarkt würden dadurch erzielt, dass die künftigen Nutzer auch preiswertere Bestandswohnungen frei machten.

 

Ein besonderer Vorteil liege darin, dass für diese neuen Wohnungen kein Bauland in Anspruch genommen werden müsse und daher auch keine weiteren Flächen versiegelt werden müssten. Hinzu komme, dass in Quartieren mit schwierig umzusetzender Nachverdichtung Dachaufstockungen und Dachausbauten oftmals die einzige Möglichkeit darstellten, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. "Wir heben bisher nur einen Bruchteil der Potenziale, die Dachaufstockungen und Dachausbauten bieten", sagte BBSR-Direktor Harald Herrmann. "Eigentümer wägen sehr genau ab, ob sich ihre Investitionen rechnen. Zudem wirken rechtliche Anforderungen der Länder und Kommunen, wie etwa die Stellplatzpflicht oder die Pflicht, einen Aufzug einzubauen, als Kostentreiber."

 

Um die Baukosten zu reduzieren, empfehlen die Wissenschaftler, dass die Kommunen ihre planerischen Ermessensspielräume nutzen und kostentreibende Auflagen in einem angemessenen Maß reduzieren. Dies entspricht auch den Forderungen des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen, das Bundesbauministerin Hendricks ins Leben gerufen hat. Da Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden mit erheblichen Belastungen für Bewohner und Nachbarn einhergingen, gelte es zudem, stärker für die Akzeptanz der Baumaßnahmen zu werben.

 

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News // Rund ums Holz

Erstes Hochhaus aus Holz in der Schweiz

 

Seit 2015 ist von den Schweizer Brandschutzvorschriften her die Anwendung von Holz in allen Gebäude¬kategorien und Nutzungen zugelassen. Selbst Hochhäuser mit Holzbauteilen sind neu möglich.

Jetzt entsteht das erste Holz-Hochhaus der Schweiz in Risch Rotkreuz im Kanton Zug. Auf dem an der Bahnlinie gelegenen Baufeld entsteht nun ein Bürogebäude in einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion. Mit zehn Geschossen über Terrain ist der Bürobau das erste Holz-Hochhaus der Schweiz. Die Baubewilligung wurde am 26. Juli 2016 erteilt. Der Baustart ist Ende August erfolgt; die Baufertigstellung ist für 2018 geplant.

Die Anforderungen für den jetzt entstehenden Holz-Zehngeschosser sind hoch. Ein enger Terminplan zwingt zu konsequenter Planung in höchster Präzision, wofür der Holzbau prädestiniert ist. Die gewählte Holz-Beton-Verbundkonstruktion erlaubt eine um vier bis sechs Monate verkürzte Bauzeit, da die einzelnen Elemente im Werk einschliesslich Heiz-, Kühl- und Lüftungskomponenten vorgefertigt werden können.

Die aktuelle, seit 2015 geltende Vorschriftengeneration der Schweizer Brandschutzvorschriften VKF beseitigt aufgrund der positiven Erfahrungen in den letzten zehn Jahren die noch bestehenden Einschränkungen für die Holzanwendung. Bis zu einer Gesamthöhe von 30 Metern können unter den jetzt geltenden Vorschriften Wohn-, Büro- und Schulhäuser, Industrie- und Gewerbebauten, Beherbergungsbetriebe oder etwa Verkaufsgeschäfte im Holzbau erstellt werden. Die Brandschutzbehörden anerkennen die Erkenntnisse aus umfangreichen Untersuchungen, die nachweisen, dass die Brennbarkeit eines Baustoffes nicht das massgebende Kriterium ist, sondern die brandschutztechnisch korrekte Ausführung einer Konstruktion einen grösseren Einfluss auf das Brandverhalten hat. Mit der Baubewilligung für den zehngeschossigen Bürobau im Suurstoffi-Areal betritt das Baumaterial Holz erstmals in der Schweiz die Hochhaus-Arena.